Die französische Ohrakupunktur wurde 1951 von Dr. Paul Nogier entwickelt. Dem Physiker und Mediziner fielen bei der Untersuchung von ehemaligen
Fremdenlegionären kleine Brandnarben in deren Ohren auf. Auf Rückfrage erzählten ihm die Legionäre, dass ihnen die Narben von Naturheilern in Afrika beigebracht wurden. Diese Heiler behandeln
bestimmte Punkte im Ohr mit Räucherstäbchen und hatten damit sehr schnell und erfolgreich Ischiasschmerzen beseitigt.
Dr. Nogier fand heraus, dass sich an den Ohren Reflexzonen für den ganzen Körper befinden. Über diese Reflexzonen lassen sich viele Krankheiten
behandeln. Dabei geht man davon aus, dass die Topographie der Ohrmuschel einem Embryo im Mutterleib, der auf dem Kopf (Ohrläppchen) steht, entspricht.
Man kann die Ohrakupunkturpunkte durch Massage, Aufkleben von Metallkugeln oder Reiskörnern, mit Akupunkturnadeln, Dauernadeln oder Laserstrahlen stimulieren. Im Gegensatz zur Körperakupunktur, deren Punkte immer da sind, entsteht ein Ohrakupunkturpunkt nur bei gestörter
Funktion. Ansonsten "korrespondiert“ er nicht.
Da man bei der französischen Ohrakupunktur so genannte psychotrope Punkte wie „Angst, Aggression, Depression, Frustration, Begierde“ beeinflussen
kann, wird diese Methode zur Behandlung bei Raucherentwöhnung oder Gewichtsreduzierung eingesetzt. Bei Heuschnupfen sind Dauernadeln im
Ohr eine Alternative.